Am 4. Dezember 2012 um 16:08 Uhr wurde auf der Internetseite www.tiere.de das Inserat “Yanqui, Großer Mix-Rüde” aufgegeben.
Dort wurde über unser jetziges Familienmitglied geschrieben, dass Yanqui in Spanien auf der Straße gefunden wurde und in das spanische Tierheim “Triple A – Marbella” gebracht wurde. Dort stellte man fest, dass er einen Chip hat und man nahm Kontakt zu dem (damaligen) Besitzer auf. Dieser wollte unseren armen Yanqui aber nicht mehr zurück haben, denn angeblich ginge es ihm selbst gesundheitlich nicht gut 🙁 – und überhaupt…
Yanqui wurde als absolutes Goldstück und als ein Hund der mitten ins Herz geht beschrieben. Er wäre super-sanft und lieb, wäre immer darauf bedacht alles richtig zu machen und jedem zu gefallen. Er würde sehr schön an der Leine laufen und immer bei einem bleiben. Er würde es lieben zu kuscheln und sich stundenlang streicheln zu lassen. Auch verstünde er sich großartig mit allen Hunden im Tierheim. Am 20. April 2008 geboren (also 4 Jahre) und mit einer Schulterhöhe von 66 cm zählt er zu den großen Hunden.
Bei all’ diesen Lobeshymnen konnten wir nicht widerstehen am 31. Januar 2013 Kontakt mit der Vermittlungsstelle in Düsseldorf aufzunehmen. Unsere Ansprechpartnerin: Frau Julia P. teilte uns mit, dass Yanqui sich noch in Spanien (Málaga) befände und sandte uns ein Video von ihm. Alles ging dann ganz rasch. Frau Julia P. besuchte uns, um uns kennenzulernen, und von Sonntag auf Rosenmontag wurde er “eingeflogen”.
Unsere Tochter hatte an diesem Tag schulfrei (NRW=Rosenmontag, frei) und ich machte mich noch vor der Arbeit (Dienstbeginn 11Uhr) auf den Weg nach Düsseldorf um ihn abzuholen….
Kaum in Düsseldorf angekommen (DIE Karnevalshochburg an Rosenmontag) nahm ich den Großen nach Bezahlung der Schutzgebühr entgegen. Das Hundegeschirr unseres vorherigen Familienhundes “Mischa” war unserem Neue zu klein. Also musste ich wohl oder übel das bereits am Hund befindliche Halsband nutzen. Yanqui wollte sich nun allerdings nicht in den Kofferraum unseres Berlingo’s verfrachten lassen, da er nach mehrstündigem Flug und Aufenthalt in der Hundebox nicht vorhatte sich wieder irgendwo hinbringen zu lassen. Er wollte spazieren. So kam es, dass er sich am Wagen rückwärts gehend aus der Schlaufe des Halsbandes befreite und die mir unbekannte Düsseldorfer Straße hinunter lief… *wuahhhh*
Was soll ich sagen: nein, die Lobeshymnen auf den Hund stimmten keineswegs! Er blieb nicht bei mir und hörte auch auf keinen Ruf. Er tat gerade zu so, als sei er Freigänger. Mir brach der kalte Schweiß aus. Besitzerin eines entlaufenen Hundes in einer fremden Stadt und “das Monster” war noch nicht versichert worden. Straßen wurden überquert ob ein Auto nahte oder nicht… Ich rief die Mobilfunknummer von Frau Julia P. an, welche erst nach 4-maligem Anruf den Anruf entgegen nahm. Sie kam zur Hilfe mit einem ihrer anderen Schützlingen. Der sollte Yanqui anlocken. Nach gefühlten Stunden, es waren nur 20 Minuten, hatten wir ihn eingefangen. Ab zum Auto. Mit vereinten Kräften gehoben, geschoben, gehievt… Klappe zu. Fahrt nach Essen. Schnell noch bei “Fressnapf” rein, um ein größeres Geschirr zu erwerben und wacker nach Hause, damit ich noch pünktlich zur Arbeit komme. Ich war einem Herzinfarkt nahe. Unsere Tochter freute sich diebisch, als ich ihr den neuen “Freund” präsentierte und machte sich sogleich daran ihn 2 Stunden im nahegelegenen Kamptal auszuführen. Beide kuschelten dann noch ein Ründchen und die ersten Bande waren bald darauf mit einer ausgiebigen Mahlzeit geknüpft.
Willkommen in der Familie, Yanqui.